Geschichte der Krieger- und Soldatenkameradschaft Sallach,
gegründet 1924
(zusammen gestellt von W. Brand nach Chronik der KSK)
Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Sallach wurde
offiziell 1924 gegründet, hatte jedoch ihren Anfang im von den Gemeindevätern im
Jahre 1921 zum Andenken an die Toten der Kriege gegründeten Verein „Eintracht“.
1924 wurde dieser Verein in „Krieger- und Veteranenverein“ umbenannt. Als
Vorstand wurde Josef Artmann von Weingarten gewählt und die Mitgliederzahl
betrug ca. 70 Personen. 2. Vorstand wurde Georg Hofner, Schriftführer Anton
Köglmeier und Kassier Johann Löw. Am Pfingstmontag, den 1. Juni 1925, fand unter
Beteilung von 25 auswärtigen Vereinen die Weihe der im Kloster Aiterhofen
hergestellten Fahne statt. Sie kostete damals 660 Reichsmark, die durch
Sammlungen aufgebracht wurden. Patenverein war der Nachbarverein aus Hadersbach.

Alsbald ging man daran, für die gefallenen und
vermissten Kameraden des 1. Weltkrieges ein würdiges Kriegerdenkmal zu
erstellen, welches an der Südmauer der Pfarrkirche seinen Platz finden sollte
(siehe Bild am Ende). Für das Denkmal wurden insgesamt drei Haussammlungen
gestartet, bei denen die stolze Summe von 6.503,- RM zusammen kam. Der Auftrag
wurde an die Firma Karl Vogler in Regensburg vergeben, die Gesamtkosten beliefen
sich schließlich auf 5.402, 80 RM.
Der Verein war von Anfang an sehr aktiv und so beteiligte man sich an
Fahnenweihen der verschiedenen umliegenden Gemeinden und veranstaltetet von
Anfang an jährliche Jahresfeste zu Ehren der Kriegsopfer.
In der
Generalversammlung am 25. 11.1933 legte Josef Artmann sein Amt nieder und lehnte
eine Wiederwahl ab. Als sein Nachfolger wurde von der Versammlung Theodor
Speiseder gewählt, der den Verein mustergültig bis in die Ära des Dritten
Reiches führte, wo er schließlich aus heute nicht mehr gekannten Gründen
aufgelöst wurde. Sehr bedauerlich ist es, dass nach dem Zusammenbruch 1945 und
der daraus folgenden politischen und gesellschaftlichen Neuordnung per Erlass
alle Unterlagen des Vereins bis zu jener Zeit vernichtet wurden.
Im
Januar 1952 wurde der Krieger- und Veteranenverein Sallach durch beherztes
Vorantreiben der Herren Josef Artmann und Theodor Speiseder neu gegründet. Die
Versammlung fand in der Gastwirtschaft von Alois Hagn statt und als Vorstand
wurde Karl Winter gewählt. Die Vorstandschaft wurde komplettiert durch
Stellvertreter Alfons Weinzierl, Schriftführer Ludwig Strasser, Kassier Xaver
Beutlhauser und den Ausschussmitgliedern Josef Löw, Josef Kutzi, Johann Artmann,
Josef Girschick, Josef Walczok und Theodor Speiseder. 98 Mitglieder, darunter 9
Heimatvertriebene, erklärten ihren Beitritt. Der Vereinsbeitrag wurde auf
jährlich 2,- DM bzw. 1,- DM für Heimatvertriebene festgelegt.
Einen ersten
finanziellen Grundstock erwirtschaftete man am 16. März desselben Jahres durch
die Aufführung eines Theaterstücks im Gasthaus Koller, welche ein voller Erfolg
war und den Erlös von 284,35 DM einbrachte. Nach einer zusätzlichen Sammlung,
die weitere 95,- DM ergab, schaffte man sich eine neue Fahnenspitze an, da die
alte in den Krisenjahren abhanden kam, während die Fahne in Sicherheit gebracht
werden konnte. Außerdem legte man sich Schärpen und ein Ehrenband mit den Namen
der Gefallenen zu.
Als eine seiner ersten Aufgaben betrachtete der neu entstandene Verein die
Errichtung eines würdigen Ehrenmales für die Opfer des 2. Weltkrieges. Bei einer
Haussammlung durch den damaligen Bürgermeister Georg Bauer, zusammen mit den
Herren Theodor Speiseder und Ludwig Strasser wurden nicht weniger als 3.111,- DM
zusammen getragen. Das Denkmal wurde nach Durchsicht mehrerer Entwürfe, die z.T.
der Bevölkerung vorgestellt wurden, bei der Steinmetzfirma Almer in Geiselhöring
in Auftrag gegeben und kostete insgesamt 2.750,- DM. In einer schlichten Feier
am 31. August 1952 wurde es nach einem Gedenkgottesdienst eingeweiht.
Am 14. Dezember 1952 geleitete der Verein unter reger Anteilnahme seinen 2 Tage
zuvor verstorbenen Ehrenvorstand Josef Artmann zur letzten Ruhe.
Am 9. August 1953 hielt man im Gasthaus Koller das erste Jahresfest nach
Wiedergründung ab, was auf Beschluss der letzten Generalversammlung im März
künftig jährlich geschehen sollte und abwechselnd in den beiden Gasthäusern bis
zum heutigen Tage Bestand hat.
1955 startete man erstmals zu einem gemeinsamen Vereinsausflug, der den Großen
Arber zum Ziel hatte und von Sallach aus über Mitterfels, Konzell, Viechtach,
Höllenstein, Bayr. Eisenstein, Regen, Deggendorf und wieder zurück führte. In
den Folgejahren wurden noch viele ähnlich interessante Exkursionen organisiert.
Die Neuwahl in der Generalversammlung im März 1957 brachte mit Johann Artmann
einen neuen 2. Vorstand und in der Generalversammlung 1959 wurde Theodor
Speiseder zum Ehrenvorstand ernannt.
Das Jahr 1965 stand ganz im Zeichen der am 11. Juli abgehaltenen Fahnenweihe, zu
der der Hadersbacher Kriegerverein als Pate und die Marianne Löw als
Fahnenmutter gewonnen werden konnten. Bei herrlichem Wetter begann der Festtag
und nach einer Feldmesse, zelebriert von Pfarrer Schreiner und einem gemeinsamen
Mittagessen in den beiden Gasthäusern führte ein Festzug durch die prächtig
geschmückte Ortschaft.

Im April 1966
wurde Otto Stern zum neuen 2. Vorstand gewählt. Alle anderen Ämter blieben in
bewährten Händen.
Im August 1975
verstarb überraschend der 1. Vorsitzende des Vereins Karl Winter und in der
darauf folgenden Generalversammlung am 9. April 1976 wurde Bürgermeister Alfons
Hasenecker zu dessen Nachfolger gewählt. Bis 1979 leitete er die Geschicke des
Vereins, ehe im Helmut Daffner ins Amt folgte, welches dieser bis heute mit viel
Engagement ausübt. Zum 2. Vorstand wurde im selben Jahr Alfred Haslbeck und zum
Kassier Lehrer Reitmayr gewählt. Schriftführer blieb Ludwig Strasser sen.
Im Juli 1980 übernahm man die Patenschaft bei der Fahnenweihe des Nachbarvereins
in Wallkofen. Neben Fahnenmutter und 9 jungen Festdamen beteiligten sich über 50
Vereinskameraden an diesem Fest. Im Oktober darauf folgten ein
Kameradschaftsabend mit dem Jubelverein im Gasthaus Hagn und als Gegeneinladung
eine gemeinsame Abschlussfeier in Wallkofen.
Zur Auffrischung der
Vereinsfinanzen versuchte sich der Verein am 3. Januar 1981 erstmals an einer
Spanferkelversteigerung und hatte damit einen großen Erfolg.
Noch im selben Monat musste man den Tod des langjährigen Vereinskassiers Xaver
Beutlhauser betrauern und im April den Tod des ehemaligen 1. Vorstandes Alfons
Hasenecker.
Im Februar 1985 verstarb der Kassier des Vereins Franz Reitmayr, zu dessen
Nachfolger schließlich Alois Plomer sen. gewählt wurde, der dieses Amt bis zum
heutigen Tage gewissenhaft ausführt.
1986 wurde der Verein vom Nachbarverein in Hadersbach um die Patenschaft bei
seiner Fahnenweihe vom 11. – 14. Juli gebeten, was man selbstverständlich nicht
ausschlug. Das Fest sah eine sehr große Beteiligung der Vereinskameraden, nebst
Fahnenmutter und 16 Festdamen und –mädchen.
Im Rahmen des Jahresfestes im September 1994 erhielt die inzwischen neu
restaurierte Vereinsfahne ihren kirchlichen Segen durch Diakon Röttger.
Im April 1997 verstarb die Fahnenmutter des Vereins Marianne Löw. Neben anderen
Ortsvereinen, deren Fahnemutter sie ebenfalls war, geleitete man sie mit großer
Teilnahme auf ihren letzten Weg.
Beim Jahresfest im
September 1998 trat der langjährige Schriftführer Ludwig Strasser sen. nach fast
40-jähriger Tätigkeit aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl an. Kassier
Alois Plomer sen. übernahm zusätzlich dieses Amt in Personalunion.
Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das 80-jährige Gründungsfest
am 5. September 2004, das man zusammen mit den übrigen Ortsvereinen, den
Kriegervereinen der Großgemeinde und dem Vorstand des Kreiskriegerverbandes
feierte.
In der Jahresversammlung zuvor, am 13.7., wurde Otto Strasser in Nachfolge für
Otto Stern zum 2. Vorstand gewählt. Er ist ebenfalls bis heute im Amt.
Im November 2006 geleitete man Otto Stern und im September 2007 den ehemaligen
Schriftführer Ludwig Strasser sen. auf ihrem letzten Weg.
In all den vergangenen Vereinsjahren beteiligte sich die „Krieger- und
Soldatenkameradschaft Sallach“ jährlich an den Kreiskrieger- und
Dekanatsgedächtnisfeiern in Haindling, an allen Feiern der örtlichen Vereine,
kirchlichen Feiern und Prozessionen, sowie an einer
Vielzahl an
Gründungsfesten von Vereinen der Umgebung und vielen übergeordneten
Kriegerfesten.

Am 22. April 2022 wurde in
einer außenordentlichen Mitgliederversammlung aufgrund des Todes von Vorstand
Helmut Daffner Otto Strasser zum neuen Vorsitzenden gewählt. Harald Stern wurde
sein Stellvertreter. Die Ämter von Kassier und Schriftführer blieben in den
bewährten Händen von Alfons Aigner und Gerhard Trost.
Die Vereinsvorstände
seit der Gründung des Vereins:
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Josef Artmann
1924 -1933 |
Theodor Speiseder sen.
1933 - 1952 |
Karl Winter
1952 - 1975 |
Alfons Hasenecker sen.
1975 - 1979 |
Helmut Daffner
1979 - 2022 |
Otto Strasser
seit 2022 |
.Sallach liegt in der Mitte des Dreiecks Regensburg -
Deggendorf - Landshut an der Staatsstraße 2142 zwischen Straubing (BAB3, B8,
B20) und Neufahrn/Ndb. (B15).
Oder von Regensburg über Sünching kommend in Geiselhöring Richtung Mallersdorf/Landshut.
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